Kultfilm: „Nordsee ist Mordsee“
Ein Sonntag für den Kultfilm
Wenn schon Schläge kassieren, dann lieber später als sofort, findet Uwe (gespielt von Uwe Bohm). Der 14-Jährige hat gelernt, sich durchzuboxen – im wahrsten Sinne des Wortes. In seiner Wilhelmsburger Hochhaussiedlung wird die Rangordnung unter Kindern und Jugendlichen mit Fäusten geklärt, nur wer Schneid beweist, wird respektiert. Dschingis, ein einzelgängerischer Nachbarsjunge, bekommt das zu spüren, als Uwe und seine Bande über ihn herfallen. Aber Dschingis hat immerhin einen Plan, der ständigen Gewalt im Wohnblock zu entkommen. Und der
erfordert eine andere Art von Mut, als Automaten aufzuknacken und Autos zu klauen. Am Ende sitzen die beiden Jungs doch im selben Boot. Mit „Nordsee ist Mordsee“ hat der Hamburger Regisseur Hark Bohm 1976 einen Kultstreifen geschaffen, der auf zeitlose Art vom Erwachsenwerden erzählt. Zu Bohms 80. Geburtstag zeigen 15 Programmkinos ihn einen Tag lang im Beisein von Machern und Darstellern.