Konzert: Dota

Früher trat Dota Kehr mit ihrer Gitarre auf der Straße auf und machte Musik zur klingenden Münze – „die Kleingeldprinzessin“ hieß sie damals. Doch wie im Märchen blieb die Prinzessin nicht allein: Drei Jazzmusiker schlossen sich ihr an, gemeinsam gründeten sie die Band „Dota und die Stadtpiraten“ und heißen heute, weil der Name für sich spricht, einfach „Dota“. Der Sound ist geblieben: eine Basis aus Bossa Nova (frühkindliche Prägung der Sängerin, der Babysitter war Brasilianer), verfeinert mit Jazz (Einfluss der drei Mitspieler), die gute alte Gitarre und dazu ein ordentlicher Schuss Ironie beim Blick auf das alltägliche Leben. Die wird auch auf dem neuen Album „Die Freiheit“ hörbar: „So viel Freiheit“, singt Dota. „Ich bin überfordert, was mach ich daraus? Ich such mir einen Yoga­lehrer, der mir sagt, wann ich einatmen soll und wann aus.“ Das trifft unzählige Nerven, und unzählige hören hin: Rund 100.000 Fans haben inzwischen eine Platte von Dota im Schrank, die Band macht Clubs und Säle voll – diesen Monat zum Beispiel an der Reeperbahn.