Ausstellung: Deutschland im März

Ein Stimmungsbild zur Lage der Nation hatte sich die Redaktion des „Stern“ kurz vor der Bundestagswahl 1983 gewünscht – und der Hamburger Fotograf Robert Lebeck lieferte: Szenen am Rande des Alltags, scheinbar beiläufig eingefangen, mitunter fast skurril. Trotzdem ist seine Serie „Deutschland im März“ ein Zeitzeugnis, das nachdenklich macht, denn Lebeck zeigte eine Gesellschaft voller Brüche und Schieflagen. Ein Mann, der sich von Marktabfällen ernährt neben einer betuchten Festgesellschaft, ein sterbender Wald oder Menschen, die zur Musik eines beinamputierten Akkordeonspielers tanzen – dass diese Bilder exemplarisch für Deutschland stehen sollten, brachte dem Fotografen den Ruf des Nest­beschmutzers ein. Heute gilt der 2014 verstorbene Robert Lebeck als einer der bedeutendsten deutschen Fotojournalisten. Die Freelens Galerie zeigt seine ­berühmte Bilderstrecke anlässlich seines 90. Geburtstags, darunter auch einige noch unveröffentlichte Aufnahmen aus der Reportage.

Ausstellung ab 21.3., Mo. – Do. 11-18 Uhr, Fr. 11-16 Uhr