Der Egoseller: Unsere Antwort auf das Pennergame

Ernst-Ludwig Galling entwickelte das neue Onlinespiel, bei dem man in die Haut eines Hinz&Künztlers schlüpfen kann. Unser Experte Joe hat es schon mal getestet

(aus Hinz&Kunzt 203/Januar 2010)

Drei-Fragezeichen-Sprecher Oliver Rohrbeck

Hörerlebnisse aller Art liegen ihm am Herzen: Der Schauspieler, Produzent und Sprecher Oliver Rohrbeck, bekannt als Stimme von „Drei ???“-Detektiv Justus Jonas,nahm sich in Hamburg Zeit für eine Lesung für den Hinz&Kunzt-Freundeskreis
(aus Hinz&Kunzt 203/Januar 2010)

Wie der Senat die Wohnungsnot bekämpfen könnte

Der neue Mietenspiegel verdeutlicht es einmal mehr: Preiswerter Wohnraum wird in Hamburg immer knapper. Der Bestand an Sozialwohnungen schrumpft, der Wohnungsbau lahmt.
Das könnte anders sein. Die fünf wichtigsten Forderungen von Experten, die Hinz&Kunzt unterstützt.
(aus Hinz&Kunzt 203/Januar 2010)

Gunter Gabriel im Interview

„Ich bin ein Popstar des Untergangs“ – Songwriter und Countrysänger Gunter Gabriel über sein Comeback, seine gefühlte Nähe zu Obdachlosen und seine Unfähigkeit, Glück auszuhalten

(aus Hinz&Kunzt 203/Januar 2010)

„Alkohol und Schläge, das war normal“

Seit zehn Jahren bei Hinz&Kunzt: Armin S.

(aus Hinz&Kunzt 203/Januar 2010)

Der Bruch fehlt in Armin Satzingers Leben. Er ist nicht abgestürzt, er war nie oben. Erinnerungen an seine Kindheit in Bayern sind vor allem Erinnerungen an Suff, Streit und Schläge. „Bei uns wurde ziemlich viel Alkohol getrunken, damit bin ich aufgewachsen“, sagt der 33-jährige Hinz&Künztler. „Das war ganz normal.“ Auch dass sein Vater ihn und seine drei Geschwister regelmäßig verprügelte.
Als er ein kleiner Junge war, machte das auch „das große Haus mit eigenem Swimmingpool“ nicht besser. In der Schule ließ Armin seinen Frust an Lehrern und Mitschülern aus. Die einen beschimpfte er, die Schwächeren schlug er. Wenn sein Vater davon erfuhr, setzte es die nächste Tracht Prügel – und Armin wurde noch wütender.
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Mit 16 Jahren fand er eine Möglichkeit, seine Wut zu betäuben. Es fing mit Alkohol an, ging mit Haschisch weiter, mit Tabletten und Koks. Bis er sich den ersten Schuss Heroin setzte. Da klappte erst recht nichts mehr: Er bekam den Ausbildungsplatz als Schlosser nicht und die Zulassung zur Führerscheinprüfung auch nicht. Armin weiß selbst, was sein größtes Problem ist: „Drogen.“ Mehrere Entgiftungen hat er schon hinter sich, aber nie lange ohne Betäubungs mittel durchgehalten.
Den ersten Rückfall hatte Armin, als vor zehn Jahren seine schwangere Freundin an einer Überdosis starb. Bis heute macht Armin sich Vorwürfe, dass er Heike nicht beschützt hat. Nach ihrem Tod verließ er seine bayerische Heimat und schlug sich nach Hamburg durch. Auch hier kam er nicht von den Drogen los, dafür zu Hinz&Kunzt. Das Magazin – „Ich verkaufe jeden Tag“ – ist die einzige Regelmäßigkeit in seinem Leben.

HINZ&KUNZT: Was hast du diese Woche Besonderes erlebt?
ARMIN: Auf dem Weihnachtsmarkt habe ich eine Frau kennengelernt. Sie war hübsch und wir haben uns gut unterhalten. Sie hat sogar nach meiner Telefonnummer gefragt, aber ich habe ja kein Telefon.

H&K: Wo wohnst du derzeit und wie ist es da?
ARMIN: Ich mache Platte in der Stadt, ist mir lieber als Winternotprogramm. Da ist mir zu viel los.

H&K: Wie hat dir die Dezember-Ausgabe gefallen?
ARMIN: Den Regisseur auf dem Titelblatt fand ich gut, ich hab ihn sofort erkannt. Die neue Gestaltung sieht auch gut aus, die Zeitung kenne ich seit Jahren, und ich finde, die wird immer besser.

H&K: Wie möchtest du in fünf Jahren leben?
ARMIN: In eigener Wohnung, mit einer Freundin und einem Hund.

H&K: Hast du eine schöne Kindheitserinnerung?
ARMIN: Wir haben früher öfter Urlaub in Spanien gemacht. Sonne, Meer, und die ganze Familie war gut drauf. Das war schön.

Text: Beatrice Blank

Foto: Mauricio Bustamante