Kältetod : Kältetod: Zweiter Wohnungsloser erfroren

In Berlin ist ein Mann erforen. Der 78-Jährige ist der zweite Obdachlose, der in diesem Winter in Deutschland an der Kälte starb. Die Bundesarbeitgsmeinschaft Wohnungslosenhilfe appelliert an die Aufmerksamkeit der Bürger. Wer einen Wohnungslosen in Gefahr sieht, sollte die Polizei unter 110 rufen.

Obwohl die Temperaturen in den vergangenen Tagen etwas gestiegen sind, ist die Gefahr des Erfrierungstodes für Obdachlose nicht gebannt.

In Deutschland ist der zweite Obdachlose erfroren. Wie die Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) Wohnungslosenhilfe mitteilt, handelt es sich um einen 78-jährigen Mann aus Berlin. Er war bereits am 15. Februar nahe des Potsdamer Platzes tot aufgefunden worden. Aufgrund des Obduktionsberichts steht nun fest, dass er erfroren ist.

Zuvor war schon ein 55-jähriger Mann in Magdeburg erfroren. Zudem erlagen zwei weitere wohnungslose Männer in Köln und Berlin schwersten Verbrennungen, als sie sich in ihren provisorischen Unterständen an einer Kerze beziehungsweise an einem Feuer aufwärmen wollten.

„Auch wenn im Vergleich zu den vorherigen Wintern bislang deutlich weniger Kältetote unter den Wohnungslosen zu beklagen sind, zeigen diese Fälle, dass Bürger aufmerksam sein sollten“, erklärte Thomas Specht, Geschäftsführer der BAG Wohnungslosenhilfe. „Wenn Sie wohnungslose Menschen sehen, die hilflos oder in einer Notsituation sind, sollte der örtliche Kältenotruf oder die nächste Polizeidienststelle 110 informiert werden.“

Hinz&Kunzt-Sozialarbeiter Stephan Karrenbauer hatte schon beim ersten Todesfall gesagt, dass dies auch in Hamburg passieren könnte. „Wer jetzt noch auf der Straße übernachtet, habe zu große Angst, den Erfrierungsschutz der Stadt anzunehmen“, so Karrenbauer. Das werde so lange der Fall sein, wie es große Unterkünfte wie die in der Spaldingstraße gebe.

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Text: SIM
Foto: BEB