Protest : Unterschriften gegen Wohnungsnot

Mieten begrenzen und mehr mitbestimmen – das sind nur zwei Forderungen, die das Bündnis S.O.S. St. Pauli in seinem 12-Punkteplan gegen Wohnungsnot aufgestellt hat. Dafür sammelt das Bündnis jetzt Unterschriften: im Stadtteil und im Netz.  

Mit einer Unterschriftenaktion will das Bündnis S.O.S. St. Pauli auf die Wohnungsnot in der Stadt aufmerksam machen. Das Bündnis sammelt dazu ab dem 17. Dezember Unterschriften für seinen 12-Punktekteplan. Rund 300 Anwohner haben diesen im Oktober auf der 1. Stadtteilversammlung St. Pauli beschlossen. Die wurde von den Initiativen No BNQ, Initiative Esso-Häuser, Es regnet Kaviar, Reeperbahn 157 und der GWA St. Pauli ins Leben gerufen – nun vereint im Bündnis S.O.S. St. Pauli.

Steffen Jörg vom Bündnis:  „Wir wollen echte politische Mitbestimmung bei der Stadtteilentwicklung und dauerhaft bezahlbare Mieten.“ Alle Bauvorhaben sollen öffentlich gemacht werden. Mieten sollen nicht ins Uferlose steigen können, Sozialwohnungen und Kleingewerbe erhalten bleiben.

Leerstand muss bestraft werden, lautet eine weitere zentrale Forderung. Hinz&Kunzt hatte bereits eine großen Kampagne gegen Leerstand gestartet: u.a. mit einer Plakat-Aktion an leerstehenden Gebäuden und einem umfangreichen Dossier über „Hamburgs schönste Leerstände“.  In der Stadt stehen derzeit rund 1000 Wohnungen leer, ebenso rund 1,4 Millionen Quadratmeter Bürofläche.

Mit seiner Unterschriftenaktion will S.O.S. St. Pauli mit den Menschen im Stadtteil ins Gespräch kommen und den Druck auf die Politik erhöhen. Die Aktion soll bis Frühjahr 2012 dauern. „Wir werden darüber hinaus weitere Stadtteilversammlungen durchführen und die Verantwortlichen mit Aktionen überraschen.“

 

Text:  Simone Deckner

Weitere Informationen zum Thema:

Hinz&Kunzt-Kampagne „Tu was dagegen“ gegen Leerstand und Wohnungsnot
„Die Trutzburg von St. Pauli“ – wie St. Paulianer ihre rotten Häuser gerettet haben
„Aufstand in Langenhorn“ – warum die Bewohner der Wulffschen Siedlung um ihre Häuser kämpfen
Lesen Sie unser Interview mit Michael Ziehl, dem Initiator von leerstandsmelder.de, einem Portal, bei dem Bürger  leerstehende Wohnungen und Häuser melden können

S.O.S.-Kampagne und 12-Punkteplan:
www.sos-st-pauli.de