Migrantenkinder in die Kita

Die Zahlen des Monats

(aus Hinz&Kunzt 205/März 2010)

72 % der drei- bis sechsjährigen Kinder von Einwanderern besuchen in Hamburg
eine Kita, so eine Studie der konservativen Bertelsmann-Stiftung. Zum Vergleich:

Bei den drei- bis sechsjährigen Kindern von deutschen Eltern sind es 87 %.

In fast allen anderen alten Bundesländern besuchen prozentual gesehen mehr
Einwandererkinder eine Kita: In Baden-Württemberg liegt die Quote bei 94 Prozent, in
Hessen bei 86 Prozent und in Berlin bei 80 Prozent. Nur Schleswig-Holstein liegt mit einer
Quote von 60 Prozent hinter Hamburg. Allerdings gehen dort 91 Prozent aller deutschen
Drei- bis Sechsjährigen in die Kita.

Theoretisch haben Eltern von Kindern ab drei Jahren seit 1996 einen Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz. Praktisch können sie diesen nicht immer einlösen.
So haben in Hamburg zum Beispiel Arbeitslose Probleme, einen Kita-Gutschein zu bekommen. Begründung der Behörden: Wer keinen Job hat, hat genug Zeit,
sich selbst um seine Kinder zu kümmern.

Kritiker, wie die Linke, fordern mehr Sprachförderung für Migrantenkinder
im Kita-Alter und die Abschaffung des Gutscheinsystems.

Text: Ulrich Jonas

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