Hinz&Kunzt fordert : Soforthilfe für Obdachlose statt Touristen-Hostel

Nach dem Ende des Winternotprogramms plant der Unterkunftsbetreiber fördern&wohnen, die nun leer stehenden Wohncontainer in ein Hostel umzuwandeln. Erst vor einer Woche wurden dort hunderte Obdachlose auf die Straße gesetzt.

Hunderte Wohnungslose wurden noch während der Koalitionsverhandlungen mit dem Ende des Winternotprogramms auf die Straße gesetzt. Jetzt sollen Touristen in die leer stehenden Wohncontainer am Grünen Deich ziehen. Das plant der städtische Unterkunftsbetreiber fördern und wohnen in Abstimmung mit der Sozialbehörde nach Informationen von Hinz&Kunzt.

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Anfang März fanden mehr als 900 Wohnungslose im Winternotprogramm Zuflucht. Bis zu 250 schliefen in den Wohncontainern am Grünen Deich, die bald ein Touristen beherbergen sollen.

„Ich habe das zuerst für einen verspäteten April-Scherz gehalten“, sagt Hinz&Kunzt-Sprecher Stephan Karrenbauer. „Es kann nicht angehen, dass jetzt Touristen im Winternotprogramm schlafen, während hunderte Obdachlose unter Brücken und in Parks Zuflucht suchen.“ Die Rückmeldungen vieler Obdachloser zu der Unterkunft am Grünen Deich waren weitgehend positiv. „Im Unterschied zu den überfüllten Massenunterkünften in ehemaligen Schulgebäude in Horn und Marienthal konnten Obdachlose am Grünen Deich endlich ein wenig Ruhe finden“, sagt Karrenbauer. Dass jetzt Touristen ihre Plätze einnehmen, sei an Zynismus kaum zu überbieten. Denn die städtischen Unterkünfte sind heillos überfüllt. „Wir brauchen eine Soforthilfe für Obdachlose und keine weiteren Touristen-Hostels“, sagt Karrrenbauer.

SPD und Grüne haben im Koalitionsvertrag gerade erst ein „Sofortprogramm zur Versorgung von vordringlichen Wohnungssuchenden“ angekündigt. 200 Wohnungen soll die Saga GWG dafür zusätzlich bereit stellen. Eine ähnliche Anzahl Obdachloser könnte jetzt am Grünen Deich vorübergehend Platz finden und diese Wohnungen in den kommenden Monaten beziehen, so dass ab November die Container wieder für das Winternotprogramm bereit stünden.

Fest steht: Eine Vermietung an Touristen spült Geld in die Kassen von fördern und wohnen. „Es kann nicht sein, dass unter Rot-Grün jetzt Sozialausgaben mit Touristen-Hostels gegenfinanziert werden“, sagt Karrenbauer. Nur wenige hundert Meter vom Grünen Deich entfernt, würden derzeit Obdachlose auf einer Wiese zelten. „Diese und viele andere Obdachlose brauchen jetzt Hilfsangebote“, sagt Karrenbauer. „Als ersten Schritt müssen die Wohncontainer am Grünen Deich wieder geöffnet werden.“

Am 1. April endete das Winternotprogramm. Wir haben mit den ehemaligen Bewohnern gesprochen,
die seitdem wieder auf der Straße leben müssen:

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Pressemitteilung Hinz&Kunzt
Foto: Jonas Walzberg