Verkäufer Tim aus Nashville : Serienheld von der Straße

In der US-Serie „Nashville“ waren schon mehrmals Verkäufer des Straßenmagazins „The Contributor“ als Statisten zu sehen. Tim Smith hat dort jetzt als erster eine richtige Sprechrolle bekommen. Im Interview erzählt er, wieso die Produzenten die Verkäufer unterstützen.

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„Ich habe es als Country-Musiker nicht geschafft, also schauen wir mal, ob ich als Schauspieler Erfolg haben werde“, sagt Tim Smith, der das Magazin „The Contributor“ verkauft und vor kurzem eine Rolle in der erfolgreichen US-amerikanischen TV-Serie „Nashville“ bekommen hat.

Woher kommen Sie?

Ich komme aus New Orleans, Louisiana.

Ich höre, Sie haben ein paar berühmte Vorfahren.

Ja, da gibt es zwei in meiner Familie: Ich bin Nachfahre des Konföderierten-Generals Nathan Bedford Forrest, und mein Onkel väterlicherseits ist Hal Smith, der „Otis“ aus der „Andy Griffith Show“. Sein richtiger Name ist „Halburt“, aber alle nannten ihn einfach Hal. Als ich noch ein Kind war, gingen wir oft zum Set in Mount Airy, North Carolina, wo die Show gedreht wurde.

Woran erinnern Sie sich, wenn Sie an Ihre Zeit am Set denken?

Ich habe die Schauspielerin getroffen, die Tante Bee gespielt hat, sowie Don Knotts und Andy Griffith. Don Knotts war etwas hochnäsig, aber Andy Griffith war die liebenswürdigste Person, die man sich vorstellen kann. Es war schön, mit den anderen Kids auf dem Studiogelände abzuhängen, während die Erwachsenen gedreht haben. Ich habe mit Ronny Howard Stickball gespielt. Und wenn Sie sich einige der Szenen ansehen, in denen „Helen Crump“ unterrichtet, bin ich als Kind im Klassenzimmer zu sehen.

Wie war Ron Howard denn so?

Er war cool. Er und auch alle anderen Kinder waren sehr nett. Ich kann mich nicht mehr an viele ihrer Namen erinnern, aber er und Clint, sein Bruder, bemühten sich immer sehr, ihren Text zu lernen. Die Erwachsenen wurden aber nie wütend, wenn die Kinder ihren Text vergaßen, und gaben ihnen Tipps, wie sie ihn sich besser merken konnten. Es war schön zu sehen, wie die Erwachsenen mit den Kindern umgegangen sind. Und Andy war super mit Kindern. Man hat einfach gesehen, dass er das Bindeglied war, das diese verschworene Gemeinschaft auf Schauspielern und Mitarbeitern zusammengehalten hat.

Haben Sie noch weitere TV-Erfahrungen?

Nun, in der nächsten Staffel der Serie „Nashville“ werde ich in vier Episoden zu sehen sein. Ich spiele Deacons Sponsor bei den Treffen der Anonymen Alkoholiker. Die Dreharbeiten beginnen Ende Juli/Anfang August. Ich habe bereits das Drehbuch und lerne meinen Text. Weil ich schon etwas älter bin, ist mein Gedächtnis nicht mehr das, was es einmal war. Aber ich bin sehr aufgeregt. Es fühlt sich an, als würde ich in die Fußstapfen meines Onkels Hal treten.

Wow! Wie sind Sie zu der Rolle gekommen?

Ich hatte schon als Statist bei einigen Shows mitgewirkt, und als Connie Britton herausfand, dass ich Hal Smiths Neffe bin, stellten sie und ihr Kollege, der Deacon spielt (Charles Esten), mich den Produzenten vor. Die testeten mich und gaben mir schließlich den Job und das Skript.

Bei „Nashville“ waren schon öfter Verkäufer des Straßenmagazins „The Contributor“ als Statisten zu sehen. Und ein Schauspieler verkörperte einen heruntergekommenen Songwriter, der „The Contributor“ verkaufte, während er sein Comeback vorbereitete. Aber dieses Mal ist wohl das erste Mal, dass einer unserer Verkäufer tatsächlich eine Rolle mit Text bekommen hat. Wissen die Produzenten, dass Sie das Magazin verkaufen?

Jetzt wissen sie es! Die Produzenten und auch viele der Schauspieler sind große Unterstützer von „The Contributor“. Sie unterstützen die Idee, dass Menschen, die arm sind, auf diese Weise genug Geld verdienen können, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. So wird zwar keiner reich, aber wenigstens kommen wir über die Runden.

banner-vendor-weekBis Ihre Karriere richtig in Fahrt kommt, oder?

Genau. Diese vier Folgen könnten ein neues Kapitel für mich öffnen. Ich habe es als Country-Musiker nicht geschafft, also schauen wir mal, ob ich als Schauspieler erfolgreich sein kann.

Gibt es noch etwas, worüber Sie gerne sprechen möchten?

Ich mag es, dass ich in „Nahsville“ ausgerechnet einen Sponsor der Anonymen Alkoholiker spielen kann, vor allem, weil ich in zwei Tagen selbst genau seit sechs Jahren trocken sein werde.

Ich gratuliere! Das ist ja großartig!

Vielen Dank. Es war ein harter Weg, aber ich habe es dank der Unterstützung meiner Freunde, meiner Kirche und meiner Freunde hier bei „The Contributor“ geschafft, durchzuhalten.

Interview und Foto: Skip Anderson

Mit freundlicher Genehmigung des INSP News Service / The Contributor