Quartiersfonds : Bezirke fördern 86 Projekte

Bürgerhäuser, Stadtteilkulturzentren und weitere Stadtteileinrichtungen erhalten knapp 1,7 Millionen Euro Unterstützung durch die Bezirke. Die Mittel stammen aus dem Quartiersfonds, den der Senat im vergangenen Jahr eingerichtet hat.

Lenzviertel-300x212
Das Bürgerhaus Lenzsiedlung erhielt 40.000 Euro. Damit wird der Betrieb abgesichert.

86 Stadtteilprojekte haben die Bezirke in diesem Jahr bereits gefördert. Das Geld hierfür stammt aus dem im vergangenen Dezember neu geschaffenen Quartiersfonds für Stadtteilarbeit. Der Einführung ging eine kontroverse Debatte voraus. Im Sommer hatten Kürzungspläne des Senats die Stadtteilzentren und Einrichtungen in der offenen Kinder- und Jugendarbeit auf den Plan gerufen. Mit Demonstrationen und Protestaktionen machten sie auf ihre Situation aufmerksam. Mit Erfolg: Als im Dezember der Doppelhaushalt für die Jahre 2013 und 2014 beschlossen wurde, war die große Kürzungsorgie längst wieder vom Tisch. Nur einzelne Einrichtungen mussten ihre Angebote reduzieren.

Im Gegenzug hat der Senat den Quartiersfonds geschaffen: Drei Millionen Euro stellt der Senat den Bezirken für seine Bürgerhäusern, Community-Centern und Stadtteilkulturzentren bereit. Eine Kleine Anfrage der Linken zeigt, dass inzwischen 1.696.182 Euro von diesen Mitteln ausgegeben wurden. 86 Projekte erhielten Mittel für ihre Betriebskosten, der Ausweitung des Angebots oder auch für Sonderanschaffungen. Claas Ricker, Pressesprecher der SPD-Bürgerschaftsfraktion, zieht ein positives Fazit: „Die Zahlen zeigen, dass der Fonds gut angenommen wird.“

„Diese Mittel waren dringend nötig, aber reichen nicht aus“, so Norbert Hackbusch, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Linken. Er bemängelt, dass unter anderem für die Tariferhöhungen der Mitarbeiter in den meisten Einrichtungen nicht genügend Geld bereit stünde. Die Kritik will Ricker nicht gelten lassen. „Es steht ausreichend Geld für 2014 zur Verfügung. Die Einrichtungen müssen allerdings aktiv werden und ihre Planungen vorantreiben“, so Ricker. Denn ab dem Sommer könnten die Mittel knapp werden. „Im Haushalt für die Jahre 2015 und 2016 werden wir das Instrument Quartiersfonds aber auf alle Fälle fortführen“, kündigt Ricker an. Ob der Senat erneut drei Millionen Euro bereit stellt, sei allerdings noch offen.

Text: Jonas Füllner
Foto: Mauricio Bustamante