Prinz William: „Straßenzeitungen inspirieren mich“

Von Seiner Königlichen Hoheit Prinz William von Wales für den Street News Service

Er schlief auf den Straßen von London, um aus erster Hand zu erfahren, was es heißt, obdachlos zu sein. Er trat dabei in die Fußstapfen seiner Mutter Diana, Prinzessin von Wales, und wurde Schirmherr von Centrepoint, der führenden Wohltätigkeitsorganisation für junge Obdachlose im Vereinigten Königreich. Und jetzt – zum ersten Mal seit der Bekanntgabe seiner Verlobung letzten Monat – meldet er sich zu Wort, um Straßenzeitungen auf der ganzen Welt zu unterstützen.

Der folgende exklusive Artikel wurde von Seiner Königlichen Hoheit Prinz William von Wales für den Street News Service (SNS) verfasst. Der SNS ist die Nachrichtenagentur der International Network of Street Papers, die 115 Straßenzeitungen in 40 Ländern unterstützt. Die Magazine helfen Obdachlosen auf der ganzen Welt, ihren Lebensunterhalt zu verdienen

Price William mit seiner Verlobten Kate Middleton; Foto: REUTERS/Suzanne Plunkett/files
Prinz William mit seiner Verlobten Kate Middleton; Foto: REUTERS/Suzanne Plunkett

„Der wirtschaftliche Abschwung hatte verheerende Auswirkungen auf die Zahl der Obdachlosen in unseren Gemeinden. Allein in London ist die Zahl derer, die unter freiem Himmel schlafen, in nur zwei Jahren fast um ein Viertel angestiegen, und diese Zahl beinhaltet nicht einmal diejenigen, die gezwungen wurden, ihre Häuser zu verlassen und in provisorische Unterkünfte oder überfüllte Wohnungen zu ziehen

Es gibt viele Gründe für Obdachlosigkeit: Das Auseinanderbrechen der Familie, Arbeitslosigkeit, Drogen- und Alkoholmissbrauch, oder das Durchleben verzweifelt harter Zeiten – oft unverschuldet. Aber die Auswirkungen der Obdachlosigkeit sind für alle gleich: Ein vernichtendes Gefühl der Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung. Die emotionalen Folgen für den Einzelnen können verheerend sein – manchmal mehr als die Obdachlosigkeit an sich.

Wohltätigkeitsorganisationen, Kirchen, Regierungen und andere Institutionen können mit den grundlegenden Dingen helfen – ein Dach, um sich vor den Elementen zu schützen, eine Heizung und Sicherheit – aber ohne Hoffnung kann niemand sich sein Leben wiederaufbauen. Und dass Menschen ohne Hoffnung in unserer Mitte leben, ist sicherlich eine Schande für unsere Gesellschaft.

Genau das ist der Grund, warum mich die Arbeit derjenigen, die die Hoffnung wiederherstellen – Straßenzeitungen [wie The Big Issue], meine eigene Wohltätigkeitsorganisation Centrepoint und andere Organisationen und Menschen, die sich kümmern – mich so sehr inspiriert. Sie geben obdachlosen Menschen die richtigen Werkzeuge, um ihr Selbstvertrauen, und so schließlich auch ihr Leben, wiederaufzubauen.

Ich habe viele obdachlose junge Menschen getroffen, die jetzt voller Leidenschaft und dem dringenden Wunsch sind, etwas im Leben zu erreichen, einfach weil sie zur richtigen Zeit ein wenig Unterstützung erhalten haben, um wieder auf die Beine zu kommen. Das sind Menschen mit außergewöhnlichem Mut. Manche scheinen zu glauben, dass diese Menschen aufgegeben und den Mut verloren haben. Lassen Sie mich Ihnen sagen, das haben sie nicht und das werden sie nicht. Ich betrachte es als ungeheures Privileg, mit solchen Menschen in Verbindung gebracht zu werden. Ich verneige mich vor allen Organisationen, die für sie da sind.“

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