Freunde : „Man muss auch etwas zurückgeben“

Seit 13 Jahren unterstützt E.ON Hanse Hinz&Kunzt – und ein Ende ist nicht abzusehen, meint der Vorstandsvorsitzende Matthias Boxberger. Dahinter stecken Verbundenheit mit der Region und ein Stück Familiengeschichte.

(aus Hinz&Kunzt 249/November 2013)

„Bei uns arbeiten viele Menschen mit Herzblut, nicht nur ich“, sagt E.ON-Vorstand Matthias Boxberger, hier in der Gasübergabestation.
„Bei uns arbeiten viele Menschen mit Herzblut, nicht nur ich“, sagt E.ON-Vorstand Matthias Boxberger, hier in der Gasübergabestation.

Wir treffen Matthias Boxberger entspannt und gut gelaunt an. Ein Unternehmen mit rund 2200 Mitarbeitern zu führen, scheint ihm Freude zu bereiten. Seit Januar 2011 ist der Wirtschaftsingenieur im Vorstand der E.ON Hanse AG, seit Januar 2013 Vorsitzender des dreiköpfigen Vorstands. „Mir gefiel die Verbindung von Wirtschaft und Technik schon immer“, so der Manager. Zu den Aufgaben, die Boxberger übernommen hat, gehört auch die Verantwortung für das Sponsoring von Hinz&Kunzt – eine, die er wichtig findet. „Ein Wirtschaftsunternehmen ist Teil der Gesellschaft, da muss man auch etwas zurückgeben.“ Begonnen hat das Sponsoring mit dem Vorgänger-Unternehmen Hein Gas im Jahr 2000. „Für mehr menschliche Wärme“ lautete der Slogan des traditionsreichen Hamburger Energieversorgers. Auf der Suche nach einem unterstützenswerten Projekt kam die Marketingabteilung auf Hinz&Kunzt. Daraus entstand eine stabile Kooperation, die auch nach der Übernahme von Hein Gas durch den E.ON-Konzern 2003 weitergeführt wurde – und wird. Daran lässt Matthias Boxberger keinen Zweifel. Ein Samariter ist der Manager dennoch nicht: „Es geht darum, Geld zu verdienen, aber anständig.“

Mit Hinz&Kunzt verbindet Matthias Boxberger sogar eine ganz persönliche Geschichte. Der Vater von sechs Kindern geht mit seiner Familie gern wandern. Für kleine Kinder kann das manchmal langweilig werden, deshalb gehört es zur Pflicht des Familienvaters, den Jüngsten mit Erzählungen die Zeit zu vertreiben. „Zu meinem Repertoire gehörten die beiden Räuber Hinz und Kunz. Das waren zwar böse Gesellen, aber es ging am Ende immer gut für die beiden aus.“

Als Boxberger das erste Mal ein Straßenmagazin mit nach Hause nahm, hat seine Familie ziemlich gestaunt. Inzwischen kennen auch die Kinder dessen Hintergrund. „Wir sprechen zu Hause auch über Obdachlosigkeit. Obwohl es gar nicht so leicht ist, das den Kleineren zu erklären. Die einfachen Erklärungen sind ja oft die schwierigsten.“

Zum Jubiläum wünscht uns Boxberger, dass den vergangenen 20 Jahren viele weitere erfolgreiche Jahre folgen. Zum einen wegen der Verkäufer: „Ich bewundere, wie sie sich mit Energie aus ihrer Situation herausarbeiten.“ Aber auch wegen des Magazins, an dem er die „pfiffige, nicht wehklagende Art und Weise“ lobt. „Außerdem gibt es in Hamburg so viele Themen, die einer Plattform bedürfen: Kinderarmut, Bildung, Menschen mit unklarem Aufenthaltsstatus.“ Wir arbeiten daran, Herr Boxberger.

P.S.: Verkäufer Reiner Rümke verkauft seit vielen Jahren jeden Monat Hinz&Kunzt in der E.ON-Hanse-Kantine. „Ein toller Platz. Alle sind super drauf, und ich gehöre inzwischen mit zur Familie“, schwärmt er. Was Reiner besonders gefreut hat: „Ich war sogar zur Abschiedsfeier von Matthias Boxbergers Vorgänger Hans-Jakob Tiessen eingeladen. Und ich bin auch sonst bei Veranstaltungen oft dabei.“

Text: Sybille Arendt
Foto: Mauricio Bustamante