AG 3: Arm gegen Ärmer?

Die dritte Arbeitsgruppe überlegte: Wie kommt es zu Auseinandersetzungen zwischen Verkaufenden oder -gruppen, vor allem auch rassistischer Art, und wie können Projektmitarbeiter reagieren oder, noch besser, dem zuvorkommen.

Unter den Verkaufenden kann es Gruppen geben – etwa Einheimisch, um Asyl Ersuchende, Roma –, die sich wiederum in Subgruppen spalten. Auch der unterschiedliche rechtliche Status (geduldet, Asylbewerber, „illegal“) trägt dazu bei.

Die Moderatorinnen Gabi Zehetner (Kupfermuckn, Linz) und Daniela Mussnig (Interkulturelles Zentrum, Wien) bei der Präsentation der Ergebnisse der AG 3
Die Moderatorinnen Gabi Zehetner (Kupfermuckn, Linz) und Daniela Mussnig (Interkulturelles Zentrum, Wien) bei der Präsentation der Ergebnisse der AG 3

Alle Gruppen haben womöglich ähnliche Vorbehalte und Vorurteile gegen andere: „Die anderen nehmen mir meine Kunden/ mein Einkommen/ meinen Standort weg.“ Tief verwurzelt ist auch bei denen, die schlecht dastehen, das Bedürfnis, jemanden zu finden, dem es noch schlechter geht und sich an ihm zu erhöhen.

Meist werden Alteingesessene neue Gruppen für neue Probleme (schlechterer Verkauf, Bettelverbot in Österreich) verantwortlich machen. So kann es zu – auch handgreiflich geführten – Konflikten kommen, die unter Umständen rassistisch motiviert sind.

Lösungsansätze können sein:
a) individueller Umgang: bei Vorwürfe und Vorurteilen nicht weghören, Fakten bereithalten, sachlich argumentieren, Ängste ernst nehmen, Hintergründe erfragen
b) strukturell: Kommunikation untereinander fördern, Ort und Zeit für Begegnungen schaffen und diese begleiten, miteinander konfrontieren, Gründe, warum neue da sind/dazu gekommen sind kommunizieren – in Einzelgesprächen und in der Zeitung, das Medium Zeitung auch für persönliche Hintergrundgeschichten nutzen, Menschen miteinander bekannt machen: „Das ist nicht irgendein anderer.“