Freunde

(aus Hinz&Kunzt 202/November 2009)

„Unsere Spender sind Menschen, die nicht wegsehen“

Gabriele Koch vom Hinz&Kunzt-Spendenmarketing über diejenigen, die uns auch in der Krise unterstützen und warum manche es nicht mehr können

202-Gabi-KochWirkt sich die Wirtschaftskrise eigentlich auf die momentane Spendenbereitschaft aus?
Gabriele Koch: Tatsächlich wurde im Vergleich zum vergangenen Jahr bisher etwas weniger gespendet. Einen richtigen Überblick haben wir allerdings erst Ende Januar. Aber wir erhalten in letzter Zeit auch immer wieder Anrufe von Menschen, die unser Projekt immer gerne unterstützt haben, sich das aber wegen Arbeitslosigkeit oder ihrer kleinen Rente nicht mehr erlauben können.

Wer sind die Menschen, die an Hinz&Kunzt spenden?
Gabriele Koch: : Wir haben Spender ausallen Berufen und allen Altersgruppen, vom Rentner bis zur Schülerin. Die meisten spenden eher kleine Beträge, wohnen in Hamburg und Umgebung und wollen bei gesellschaft­lichen Pro­blemen wie Armut oder Obdachlosigkeit nicht einfach wegsehen. Solche Menschen brauchen wir in unserer
Gesellschaft unbedingt, und sie sind der Grund dafür, dass es Hinz&Kunzt jetzt schon seit 16 Jahren gibt. In unserem Hinz&Kunzt-Freundeskreis haben wir im Moment knapp 1600 feste Mitglieder, die jedes Jahr mindestens 60 Euro spenden. Aber auch hier gibt es derzeit einige Austritte, weil viele Menschen in Hamburg offenbar ärmer werden und selbst diesen Betrag nicht mehr aufbringen können.

Warum spenden diese Leute an Hinz&Kunzt und nicht an andere ­Projekte?
Gabriele Koch: Viele unserer Spender wollen vor Ort sehen, was mit ihrem Geld passiert. Sie kennen unser Projekt, sie treffen unsere Verkäufer auf der Straße und können so selbst sehen, dass wir wirklich etwas bewegen. Das Tollste an Hinz&Kunzt ist, so finde ich, dass wir unsere Verkäufer aktiv einbinden und sie über den Verkauf und die Sozialarbeit langfristig begleiten können. Wir aktivieren und ­motivieren Menschen, die von anderen oft schon auf­gegeben wurden und die sich häufig selbst schon fast aufgegeben haben. Dass unsere Hilfe wirklich ankommt, davon kann sich jeder selbst überzeugen. Und daher bin ich optimistisch, dass unsere vielen Spender und Helfer weiter dafür sorgen, dass wir Menschen in schwierigen Lebenslagen unterstützen können

Interview:Hanning Voigts
Foto: Benne Ochs

Mehr als gute Worte

Wie Menschern sich für Hinz&Kunzt engagieren

Kinder-Lesefest
Auf Einladung des Hamburger Lese­fes­tes Seiteneinsteiger war Hinz&Kunzt am 30. Oktober zu Gast im Literaturhaus. Vor 160 Kindern las Kirsten Boie aus dem Hinz&Kunzt-­Kinderbuch „Ein mittelschönes ­Leben“. ­Anschließend stellten sich die Hinz&Kunzt-Verkäufer Torsten ­Meiners und Dirk Dusin, die Illustratorin Jutta Bauer und Kirsten Boie
den interessierten Fragen des jungen Publikums. 450 Euro Eintrittsgeld ­gingen an Hinz&Kunzt.
Abschlussfest mit Lesung
Das Beste zum Schluss: Kultautor Har­ry Rowohlt hat bei der Abschieds­party des Harbour Front Literatur­festivals im September aus seinen ­herrlich skurrilen Texten gelesen und anschließend mit dem Publikum gefeiert. Die Veranstalter des Festivals ­haben den Erlös des Abends auf 2000 Euro aufgerundet und Hinz&Kunzt überreicht.

Virtuelle Spendenparty
Schenken macht Spaß: Etwas ­Passendes aussuchen und es hübsch verpacken gehören genauso dazu wie die Absicht, jemandem eine Freude zu machen. Beim Spenden für den guten Zweck fehlt das – bisher! Denn ab 1. Dezember können Sie unter www.thewish.hinzundkunzt.de Ihre Spende an Hinz&Kunzt mit
einem Weihnachtsgruß oder guten Wünschen für die Hinz&Künztler abgeben. Dann hängen Sie das ganze an einen virtuellen Wunschbaum und erzählen per Klick Ihren Freunden über
soziale Netzwerke im Internet, was sie gerade getan haben und laden sie ein, es nachzumachen.
So kann es eine richtige Spen­den-Party werden, die garantiert mehr Spaß macht, als das bloße Ausfüllen eines Überweisungsträgers. Erfunden und für Hinz&Kunzt realisiert hat das ganze „Antswithfriends“, ein ­Netzwerk aus Online-Experten.

Herbstfest mit Hunden
Die Hundeschule und -pension ­„Hundeleben“ in Bad Bramstedt hat in ­die­­sem Jahr ihr Herbstfest mit ­einer Spendenaktion für Hinz&Kunzt verbunden. Eingeladen war auch Hinz&Künztler Manfred Möckl. Er durfte seine beiden Vierbeiner „Charlie“ und „Daisy“ mitbringen. Der ­Erlös des Nachmittags, 400 Euro, ging als Spende an Hinz&Kunzt.

Zu Tisch, bitte!
Für das Hinz&Kunzt-Tischfußball­turnier am 30. Januar 2010 sind noch Plätze frei! Wer Lust hat, im Ballsaal St. Pauli mitzukickern, muss kein Profi sein, aber Spaß am Tischfußball haben. Melden Sie sich als Einzelkämpfer oder im Zweier-Team an! ­Jeder spielt mindestens sechs ­Gruppenspiele und hat als Halbfinal- oder Final­teilnehmer die Chance auf tolle Preise.