Kickende Kids : Finale für Toleranz und Teamgeist

Seit zehn Jahren veranstaltet der Verein Nestwerk das Turnier „Straßenfußball für Toleranz“. Mehr als 16 000 Jugendliche haben schon mitgemacht und nach ungewöhnlichen Regeln Fairness und Teamgeist gelernt. Finalspiele am Freitag.

Foto: Nestwerk e.V.
Foto: Nestwerk e.V.

Einen Torhüter gibt es nicht, auch der Schiedsrichter fehlt – und die Tore werden erst gezählt, wenn ein Mädchen der Mannschaft gepunktet hat. Denn beim „Straßenfußball für Toleranz“ zählen Teamgeist und Fairness mehr als hohe Siege. Die Regeln sind klar und machen den Reiz der besonderen Turnierserie aus, die Reinhold Beckmanns Verein Nestwerk jetzt schon im zehnten Jahr veranstaltet.

Mehr als 2200 Jugendliche haben seit April bei 40 Turnieren in Billbrook und Wilhelmsburg, Steilshoop und Neu Allermöhe gekickt. Von Beginn an hat der Verein vor allem Jungen und Mädchen aus sozial benachteiligten Stadtteilen zum Spielen eingeladen. Mehr als 16 000 Jungen und Mädchen haben seit Beginn der Turnierserie 2002 mitgemacht und vom gemeinsamen Kicken profitiert. „Nicht nur die Entwicklung motorischer Fähigkeiten wird ermöglicht“, sagt Stefan Karrasch,Vorsitzender der Hamburger Sportjugend. „Wer sich viel bewegt, steigert auch seine Lernleistungen in der Schule und sein Selbstbewusstsein.“

Beim „Straßenfußball für Toleranz“ zählt nicht, wer am härtesten bolzt. Zwar gibt es natürlich Punkte für den sportlichen Sieg. Aber auch, wer besonders fair spielt, wird belohnt: Nach jedem Match vergeben ein Turnierbobachter und die Teams gemeinsam Punkte an die fairere der beiden Mannschaften. Wer sich als guter Verlierer erweist oder dem Gegner zum Torerfolg gratuliert, kann den Ausgang der Partie noch umdrehen. So haben schon Mannschaften gewonnen, die eigentlich verloren haben.

Zum zehnten Jubiläum von „Straßenfußball für Toleranz“ hat Bürgermeister Olaf Scholz die Schirmherrschaft über das diesjährige Turnier übernommen. Zum Finale am Freitag lädt er die 20 besten Mannschaften dieses Jahres in den Innenhof des Hamburger Rathauses ein – eine traumhafte Kulisse für das mobile Spielfeld. Gemeinsam mit Moderator und Nestwerk-Gründer Reinhold Beckmann wird Scholz die Jugendlichen Fußballer begrüßen und das erste Spiel anstoßen. BEB

Finale „Straßenfußball für Toleranz“: Freitag, 16.September, ab 14 Uhr im Innenhof des Hamburger Rathauses
www.nestwerk.de