Die Schnecke mit dem roten Punkt

So war unser Tag der offenen Gartenpforte

Wie so manches Mal bei unserem Schrebergarten-Projekt schwankten wir auch bei der Vorbereitung für den Tag der offenen Gartenpforte am 17. Mai zwischen Selbstzweifel und Größenwahn. „Da kommt doch keiner“, sagten die einen, „die Leute werden uns mit Pflanzen totschmeißen“, meinten die anderen. Schließlich wetteten wir um eine Ananas: Bei mehr als 30 Gästen sollten die Pessimisten eine Frucht spendieren, bei unter 30 die Optimisten.

Schon eine Stunde später war die Ananas fällig, denn Gast Nummer 30 spazierte durch den Eingang. Den Tag über waren es mehr als 50. Die Verkäufer katalogisierten und pflanzten seit Öffnung der Pforte um 11 Uhr um die Wette die geschenkten Pflanzen. Zwischendurch führten sie schwer beeindruckte Kunden, Schrebergartennachbarn und neugierigen Leser, die unserem Aufruf in der Maiausgabe gefolgt waren, durch die Parzelle. Stolz zeigten die Neu-Gärtner, wie sie aus einer 400 qm großen Wüste den größten Nutzgarten im Kleingartenverein 501 in Fuhlsbüttel geschaffen haben.

Auch in einem anderen Punkt hatten die Hinz&Künztler Recht behalten: Nicht nur die Zahl der Besucher, auch die der mitgebrachten Pflanzen hat uns überwältigt. Zitronenmelisse, Tomaten, Kartoffeln, Erdbeeren: teilweise schubkarrenweise kamen Ableger durch unsere Gartenpforte gerollt. Dazu Rezepte für Nudeln mit Salbeibutter, Erdbeertorte und Tee aus frischen Kräutern.

Auch Gartengeschichten hatten unsere Leser uns mitgebracht. Barbara Schade erzählte zum Beispiel von einer Weinbergschnecke, der sie den Name Ella gab und deren Häuschen sie mit einem Punkt roter Farbe verzierte, um sie immer zweifelsfrei wieder zu erkennen. Ganz so eng war die emotionale Bindung wohl doch nicht, denn die Hobby-Gärtnerin vergaß die Schnecke. Nach 20 Jahren sah sie in ihrem Garten eine Schnecke mit einem roten Kreis und wunderte sich. Schließlich fiel ihr ein: Das muss Ella sein, nur etwas gewachsen und deshalb mit Kreis statt einem Punkt. Sie halten das für Jäger- bzw. Gärtnerlatein? Stimmt aber nicht, denn Weinbergschnecken können unter guten Bedingungen bis zu 30 Jahre alt werden. Hätten Sie es gewusst? Wir nicht. Gärtner ist eben nicht nur etwas für die Hände, sondern auch für den Kopf!

Danke an alle, die uns besucht und unseren Garten bereichert haben.

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Wie es weiter geht auf unserer Hummelbüttler Parzelle?

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