In Indien gibt es eine perfide Form der Zwangsarbeit: Beim sogenannten Sumangali wird Mädchen Geld für ihre Mitgift versprochen. Stattdessen gibt es Zwölf-Stunden-Schichten und Misshandlungen. Auch deutsche Firmen sollen davon profitieren.
Im schleswig-holsteinischen Gudow erleichtern die Kirchengemeinde und die Diakonie ankommenden Flüchtlingen den Start in ihr neues Leben. Für diese „Willkommenskultur“ haben die Initiatoren den Innovatio-Preis 2013 gewonnen.
Esso-Häuser an der Reeperbahn vor dem Abriss
Der Bezirk Mitte hat am 17. Dezember die Esso-Häuser auf St. Pauli für unbewohnbar erklärt. Zuvor hatten Mieter gemeldet, dass die Wände wackelten. Die Bewohner kamen vorerst bei Freunden oder in Hotels unter. Nach jahrelangem Streit steht fest: Die Häuser müssen einem Neubau weichen. Der Eigentümer bietet den Mietern ein Rückkehrrecht zu vergleichbaren Bedingungen – aber nur, wenn er nicht wie vom Bezirk gefordert 50 Prozent als Sozialwohnungen bauen muss. JOF
1600 Wohnungen in der Neuen Mitte Altona
Die Bauarbeiten für das Neubaugebiet Neue Mitte Altona auf dem ehemaligen Bahn-Areal zwischen Stresemann- und Harkortstraße können voraussichtlich im September beginnen. Die Stadt hat sich mit den drei Grundstückseigentümern auf einen städtebaulichen Vertrag geeinigt, der im Februar unterschrieben werden soll. „Die Verhandlungen verliefen zäh, aber das Ergebnis kann sich sehen lassen“, sagte Bausenatorin Jutta Blankau (SPD). Auf dem ersten Bauabschnitt sollen demnach rund 1600 Wohnungen entstehen, darunter 500 Sozialwohnungen. 20 Prozent des Wohnraums sollen von Baugemeinschaften nach eigenen Vorstellungen errichtet werden. Außerdem sind eine Schule, Tagesstätten für 300 Kinder und ein Park geplant. BELA
Ausreichend Notunterkünfte für Obdachlose
Bis Mitte Dezember kam es im städtischen Winternotprogramm für Obdachlose zu keinen Engpässen. Lediglich die Notunterkunft in der Schule Weddestraße war voll belegt. Vergangenen Winter waren die Unterkünfte oft völlig überfüllt gewesen. Deshalb hat die Stadt das Angebot ausgeweitet und zum Start des Notprogramms insgesamt 704 Plätze zur Verfügung gestellt. „Die Stadt hat mit der Ausweitung einen wichtigen Schritt unternommen“, sagt Hinz&Kunzt-Sozialarbeiter Stephan Karrenbauer. „Wir müssen aber auch der Kirche und weiteren Helfern danken. Sie bieten Unterkunft und Verpflegung für die etwa 300 Lampedusa-Flüchtlinge, die vergangenen Winter noch im Winternotprogramm unterkamen.“ JOF
Neuer Hartz-IV-Regelsatz
Zum 1. Januar wird der Hartz-IV-Regelsatz entsprechend der allgemeinen Preissteigerung erhöht. Alleinstehende bekommen nun 391 Euro im Monat, neun Euro mehr als bisher. Auch die Sätze für Kinder steigen. Sozialverbände kritisieren die neuen Regelsätze als zu niedrig: „Die Mini-Anhebung wird den Betroffenen nicht gerecht“, so das Diakonische Werk. Der Regelsatz müsse mindestens 70 Euro höher sein. BEB
Engpässe bei Hamburger Tafel
Die Hamburger Tafel kann nicht mehr alle Hilfesuchenden mit Lebensmitteln versorgen. Mehrere der 15 Essensausgabestellen müssen neuerdings Notleidende abweisen, sagt Tafel-Geschäftsführer Eberhard Lotzing: „Wir sind an unsere Grenzen gestoßen.“ Während die Nachfrage gestiegen sei, habe die Menge der gespendeten Lebensmittel abgenommen. Wöchentlich gibt die Tafel in Hamburg, unterstützt von mehr als 100 ehrenamtlichen Helfern, etwa 20 Tonnen Lebensmittel an geschätzt 15.000 Menschen aus. Unterstützung für die norddeutschen Tafeln kommt vom NDR: Im Dezember hat der Sender mehr als 1,2 Millionen Euro Spenden für sie gesammelt. BELA
15. Aktivoli-Freiwilligenbörse
Am 26. Januar (11–17 Uhr) lädt die Arbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege zum 15. Mal zur Aktivoli-Freiwilligenbörse ein. Im Börsensaal der Handelskammer (Adolphsplatz 1) können Menschen, die sich für ein Ehrenamt interessieren, knapp 160 gemeinnützige Projekte kennenlernen. JOF
Union und SPD beschließen Mietpreisbremse light
Bei Neuvermietungen soll der Mietpreis künftig die ortsübliche Vergleichsmiete nicht um mehr als zehn Prozent übersteigen. Das haben Union und SPD in ihrem Koalitionsvertrag vereinbart. Für Wohnungen, die bereits überteuert vermietet werden, soll die Neuregelung nicht gelten. Mieterschützer fürchten nun eine Welle von Mieterhöhungen vor Inkrafttreten des Gesetzes. JOF
Bangladesch: weiter warten auf Entschädigungen
„Das Brandschutzabkommen ist ein wichtiger Schritt, wird aber nur langsam umgesetzt.“ Diese Bilanz zog die Präsidentin der Textilarbeiterinnengewerkschaft GUWF, Mushrefa Mishu (Foto rechts), bei einem Hamburg-Besuch. Nach zwei verheerenden Unglücken in Bangladesch hatten Modehersteller wie H&M, C&A und der Textil-Discounter Kik rechtsverbindlich versichert, die Bedingungen in den oft maroden Fabriken zu verbessern. Doch warten Angehörige von Verstorbenen und Verletzte weiter auf Entschädigungen. Laut der Kampagne für Saubere Kleidung hat bislang nur C&A für die Opfer des Brandes der Tazreen-Fabrik Ende 2012 „einen substanziellen Beitrag geleistet“. Im Fall einer im April 2013 eingestürzten Fabrik laufen die Verhandlungen noch. Es geht um bis zu 58,3 Millionen Euro. SIM/UJO
Missbrauch von Leiharbeit erlaubt
Leiharbeiter haben auch nach Jahren keinen Anspruch auf eine Festanstellung im Entleihbetrieb. Das hat das Bundesarbeitsgericht entschieden. Zwar sollen sie nach geltendem Recht nur „vorübergehend“ eingesetzt werden. Doch habe der Gesetzgeber gegen den Rat von Sachverständigen auf Strafen bei Verstößen gegen diese Vorgabe verzichtet. Darüber dürften sich die Arbeitsgerichte nicht hinwegsetzen. Nun ist die neue Bundesregierung gefragt: Laut Koalitionsvertrag soll die Grenze künftig bei 18 Monaten liegen. UJO
Hamburg will im Winter weiter abschieben
Schleswig-Holstein schiebt bis Ende März keine Roma oder Angehörige anderer Minderheiten in Balkan-Staaten ab. Innenminister Andreas Breitner (SPD) erklärte, dass „Rückführungen in Würde und Sicherheit“ im Winter nicht gewährleistet seien. Rheinland-Pfalz, Mecklenburg-Vorpommern und Bremen folgen dem Beispiel. In Hamburg konnte ein Anwalt Mitte Dezember nur knapp die nächtliche Abschiebung einer Mutter und ihrer vier kleinen Kinder stoppen. BEB
Schmuckstücke, Statuen – und echte Schrumpfköpfe: Bei einem Besuch in Harrys Hafenbasar lohnt der Blick in jede vollgestopfte Ecke. Besitzer Gereon Boos ist mit dem kultigen Museum von St. Pauli in die Hafencity gezogen und zeigt dort Kunst und Kurioses von allen Kontinenten.
(aus Hinz&Kunzt 251/Januar 2014)
Datenschutzeinstellungen
Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell, während andere uns helfen, diese Website und Ihre Erfahrung zu verbessern.Wenn Sie unter 16 Jahre alt sind und Ihre Zustimmung zu freiwilligen Diensten geben möchten, müssen Sie Ihre Erziehungsberechtigten um Erlaubnis bitten.Wir verwenden Cookies und andere Technologien auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell, während andere uns helfen, diese Website und Ihre Erfahrung zu verbessern.Personenbezogene Daten können verarbeitet werden (z. B. IP-Adressen), z. B. für personalisierte Anzeigen und Inhalte oder Anzeigen- und Inhaltsmessung.Weitere Informationen über die Verwendung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.Sie können Ihre Auswahl jederzeit unter Einstellungen widerrufen oder anpassen.
Wenn Sie unter 16 Jahre alt sind und Ihre Zustimmung zu freiwilligen Diensten geben möchten, müssen Sie Ihre Erziehungsberechtigten um Erlaubnis bitten.Wir verwenden Cookies und andere Technologien auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell, während andere uns helfen, diese Website und Ihre Erfahrung zu verbessern.Personenbezogene Daten können verarbeitet werden (z. B. IP-Adressen), z. B. für personalisierte Anzeigen und Inhalte oder Anzeigen- und Inhaltsmessung.Weitere Informationen über die Verwendung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.Hier finden Sie eine Übersicht über alle verwendeten Cookies. Sie können Ihre Einwilligung zu ganzen Kategorien geben oder sich weitere Informationen anzeigen lassen und so nur bestimmte Cookies auswählen.