Zwischen Kino und Currywurst

Autor Uwe Timm lebt zwar in München, doch seine Heimatstadt prägt noch immer seine Arbeit. Im September liest er beim Hamburger Literaturfestival Harbour Front. (aus Hinz&Kunzt 199/September 2009)

„Verstecken geht nicht“

Vor dem Bürgerkrieg in Äthiopien geflohen, fand die Familie von Yared Dibaba in Deutschland ein neues Zuhause. In seinem Buch „Der Heimatforscher“ erzählt der NDR-Moderator von seinem oft schwierigen Leben zwischen zwei Kulturen

(aus Hinz&Kunzt 199/September 2009)

An den Morgen, als die Soldaten kamen, erinnert sich Yared Dibaba noch ganz genau. Sieben Jahre war er alt, als bewaffnete Soldaten während des Bürgerkrieges in Äthiopien in das Haus seiner Eltern in Addis Abeba eindrangen und es durchsuchten. „Ich weiß noch, wie die aussahen, ihre grünen Uniformen, die schwarzen Stiefel, ihre Kalaschnikows.“ Yared und sein ein Jahr jüngerer Bruder verstanden nicht, was da mit den Erwachsenen vorging, die im Wohnzimmer mit erhobenen Händen und dem Gesicht zur Wand standen. Die Angst kam erst später, bei Schießereien in der Nachbarschaft: „Da hatte ich wirklich Todesangst und dachte, gleich sind wir dran.“

Obdachlos in Hamburg

Mindestens 1029 Menschen leben in Hamburg auf der Straße – ganz öffentlich. Dabei wünschen sich die meisten nichts mehr als ein bisschen Privatsphäre. Das ergaben zwei Studien: Die eine hat die Stadt in Auftrag gegeben, die andere Hinz&Kunzt. Welche Fragen noch beantwortet wurden und welche Schlussfolgerungen zu ziehen sind, lesen Sie auf den nächsten Seiten.
(aus Hinz&Kunzt 199/September 2009)

„Krisen sind die Jahreszeiten meines Lebens“

Kategorien interessieren ihn nicht: Der kalifornische Pianist Yul Anderson mischt bei seinem Konzert in der Laeiszhalle im September Blues, Klassik und Soul

(aus Hinz&Kunzt 199/September 2009)

Er ist Pianist, und er singt. Kategorien wie Klassik oder Soul interessieren ihn nicht. Yul Anderson macht sein eigenes Ding. Und er hat eine Mission: Er will mit seiner Musik Menschen helfen. Am 19. September kommt der Kalifornier in die Laeiszhalle. Birgit Müller traf ihn im Radisson Blu Hotel.

„Meine Tochter war nicht schlecht“

Vor neun Jahren wurde die Hinz&Kunzt-Verkäuferin Annett ermordet. Ihre Mutter spricht in Hinz&Kunzt über den Tod und die Drogensucht ihrer Tochter

(aus Hinz&Kunzt 199/September 2009)

Auf den ersten Blick traut man ihr all das gar nicht zu. Die 67 Jahre alte Ingrid Jöhrendt wirkt fast zerbrechlich, so wie sie unter dem Bild ihrer toten Tochter im Sessel sitzt. Ein bisschen müde, mitgenommen von drei Schlaganfällen. Und dem Schmerz um die ermordete Tochter. Man traut es ihr wirklich nicht zu, und doch hat diese zerbrechliche Frau mit einem Zuhälter um die Tochter verhandelt, nächtelang Drogendealer verfolgt und gegen die Sucht ihres Kindes gekämpft.