Neues aus der Niedriglohnzone

Ein Rentner überführte Limousinen – und muss vor Gericht um sein Geld streiten

(aus Hinz&Kunzt 171/Mai 2007)

Vielleicht hätte Georg Koch stutzig werden müssen. Ein Vorgesetzter, der seine Geschäfte in einer Kneipe abwickelt. Ein Arbeitgeber, der keinen Arbeitsvertrag ausstellt. Und ein Lohn, der sich nicht an der Arbeitszeit orientiert, sondern an der Zahl der erledigten „Jobs“. All das hätte sein Misstrauen wecken können. Doch Georg Koch wollte vor allem eines: etwas Geld dazuverdienen zu seiner kleinen Rente.

Neues Leben in der Altstadt

Wie kann der Stadtteil wieder wachsen? Was Bezirksamt und Anwohner-Initiative planen

(aus Hinz&Kunzt 171/Mai 2007)

Altona gehört zu Hamburgs begehrten Bezirken. Jedes Jahr wächst es um rund 800 Bewohner. Der einzige Stadtteil, in dem es kein Wachstum gibt, ist Altona-Altstadt. Ein Grund, warum Bezirksamtschef Hinnerk Fock (FDP) diesen Stadtteil mit dem Senatsprogramm Lebenswerte Stadt ins Rampenlicht setzen will.

„Bitten Sie um eine geringere Miete“

Bei vielen Hilfeempfängern übernimmt die ARGE nicht mehr die vollen Mietkosten

(aus Hinz&Kunzt 171/Mai 2007)

Höchstens 318 Euro Miete darf ein alleinstehender Arbeitslosengeld-II-Empfänger für seine Wohnung zahlen. Wer darüber liegt, kann von der Arbeitgemeinschaft (ARGE) aufgefordert werden, die Mietkosten zu senken. Ob er sich genug bemüht hat, liegt im Ermessen seines Sachbearbeiters. Im schlimmsten Fall droht Obdachlosigkeit.

„Das sind richtige Schicksale“

Das Spendenparlament fördert gemeinnützige Projekte. Aber inzwischen wenden sich immer mehr Einzelpersonen in ihrer Not an den Verein

(aus Hinz&Kunzt 171/Mai 2007)

Fast 316.000 Euro hat das Hamburger Spendenparlament auf seiner jüngsten Sitzung Ende März an soziale Organisationen verteilt. Damit konnte der Verein den höchsten Betrag seit seiner Gründung vor elf Jahren weiterreichen. Doch obwohl das Spendenparlament nur gemeinnützige Projekte unterstützt, gehen immer mehr Anträge von Einzelpersonen in Not ein. Hinz&Kunzt sprach darüber mit dem Vorsitzenden der Finanzkommission, Erich Wanko (60).

Reise zu den „Russkis“

Der Hafensenator beschwört den Kaufmannsgeist, der Bürgermeister muss zu Hause bleiben. Wie vor 50 Jahren die Partnerschaft zwischen Hamburg und Leningrad begann

(aus Hinz&Kunzt 171/Mai 2007)

1957. Deutschland ist auf Westkurs und freut sich übers Wirtschaftswunder. Die Regierung Adenauer hat diplomatische Beziehungen zur Sowjetunion aufgenommen, aber seit sowjetische Soldaten den Volksaufstand in Ungarn niedergeschlagen haben, ist Distanz angesagt. Just zu dem Zeitpunkt erhält der Hamburger Senat eine Einladung nach Leningrad. Wie der bürgerlich-konservative Block mit Bürgermeister Dr. Kurt Sieveking (CDU) die bundespolitisch brisante Angelegenheit behandelte, hat Detlev Brockes nachvollzogen.

„Jetzt malen wir mal ein schönes Ballerbild“

Daniel Richter über die Kunst des Kreativseins und die Vieldeutigkeit seiner Werke

(aus Hinz&Kunzt 171/Mai 2007)

Daniel Richter lebt in Hamburg und malt in Berlin. Will man sich eines seiner Bilder ins Wohnzimmer hängen, muss man tief in die Tasche greifen. Zum Glück widmet ihm die Hamburger Kunsthalle eine große Ausstellung.

Luna, Madame Fu und die Küchenfee

Eine Entdeckungsreise in die Altstadt von Altona

(aus Hinz&Kunzt 171/Mai 2007)

Ganz klar: Altona-Altstadt steht sozial im Abseits und ist baulich mancherorts eine Katastrophe. Man kann sich trotzdem in das Viertel zwischen Max-Brauer-Allee, Holstenstraße und Große Elbstraße verlieben, sogar als bekennende Ottenserin.

Brieffreundschaft mit Handicap

Der ungewöhnliche Kontakt zwischen Behinderten in Hamburg und St. Petersburg

(aus Hinz&Kunzt 171/Mai 2007)

Wohnanlage Am Frankenberg in Harburg, ein lichtdurchflutetes Zimmer im dritten Stock. Regina Köbnick (49) sitzt im Rollstuhl am Tisch und hält einige Briefe in der Hand. Ihr Mitbewohner Peter Alles (27) kommt dazu, klemmt seinen Blindenstock in einer Halterung am Tisch fest und breitet Geschenke aus, die er bekommen hat: Holztiere zum Zusammensetzen, gestrickte Handschuhe, Bilder.

Familien unter Druck

Wie Armut Eltern und Kindern zusetzt – Spurensuche in einer Beratungsstelle und in einer Kita

(aus Hinz&Kunzt 171/Mai 2007)

Kindererziehung ist schon unter normalen Bedingungen schwierig. Aber bei Familien mit zu kleinen Wohnungen, wenig Geld und kaum Perspektiven sind Probleme meist programmiert. Ein Besuch in der Kita Scheplerstraße und in der Erziehungsberatungsstelle Virchowstraße.