„Es gibt dein Bagdad nicht mehr“

17 Millionen Flüchtlinge sind nach Schätzungen des Roten Kreuzes auf dem Erdball unterwegs. Einer von ihnen ist der Iraker Abdul-Latif

(aus Hinz&Kunzt 168/Februar 2007, Jugendausgabe)

„Das ist die vierjährige Tochter unserer Nachbarn“, sagt Abdul-Latif und zeigt auf einen der toten Körper auf dem Foto, „sie wurde entführt und ermordet.“ Der 59-Jährige blättert weiter durch den dicken Ordner. Jeden Zeitungsartikel über den Irak hebt der Flüchtling auf, jede Information zur Lage in Bagdad heftet er ab. Auf den Bildern sind Leichen zu sehen, in den Überschriften der Artikel tauchen Wörter wie „Anschlag“, „Massenentführung“ und „Terror“ auf. „Wie soll ich da je nach Hause zurückkehren?“, fragt Abdul-Latif, und das Papier in seinen Händen beginnt zu zittern.

Myriam und der faire Riegel

Mit Schokolade lernen: Eine Schülerfirma am Gymnasium Altona vermarktet Kakao von Kleinbauern in der Dominikanischen Republik

(aus Hinz&Kunzt 168/Februar 2007, Jugendausgabe)

Als Myriam 16 war, fing sie bei Fairchoc an, weil noch Leute für eine Reise in die Dominikanische Republik gesucht wurden. Nun, fast vier Jahre später, ist die Schülerin vom Gymnasium Altona immer noch dabei – und war mittlerweile schon zwei Mal in dem Inselstaat in der Karibik, wo sie die Lebensverhältnisse der Kakaobauern kennengelernt hat. Seit gerade drei Wochen ist sie wieder da, nach drei Monaten Volontariat, und wir sitzen im Café. Sie hat sich – natürlich – einen Kakao bestellt und erzählt von ihrer Reise.

Seelenstriptease

Tagebuch war gestern, Blog ist heute. Begegnung mit zwei Menschen, die im Internet Persönliches preisgeben

(aus Hinz&Kunzt 168/Februar 2007, Jugendausgabe)

Private Blogger veröffentlichen im Internet ihre Erlebnisse und Gedanken. Was steckt dahinter: seelischer Exhibitionismus? Dichtung und wenig Wahrheit? Die Blogger André (Name geändert) und Kirsten erzählen.

Wo die großen Fische schlafen

Thalia-Stadtnotizen Teil 3: Autor Frank Abt und Dramaturg Benjamin von Blomberg bringen die Hafencity auf die Bühne

(aus Hinz&Kunzt 168/Februar 2007, Jugendausgabe)

In der Reihe „Stadtnotizen“ im Thalia Theater standen bislang die Große Bergstraße in Altona und Finkenwerder auf der Bühne. Am 20. Februar ist die Hafencity dran: „Wo die großen Fische schlafen“. Jedes Mal war die Theaterbar Nachtasyl rappelvoll. Die Macher hinter dieser neuen Art des Theaters sind Frank Abt und Benjamin von Blomberg. Jugendredakteurin Maren Albertsen hat sich mit ihnen getroffen.

„Wir wollen dich hier nicht!“

Straßenkinder fliehen vor Vernachlässigung oder Missbrauch auf die Straße. Dort führen sie ein Leben zwischen Traum und Trauma

(aus Hinz&Kunzt 168/Februar 2007, Jugendausgabe)

Jessy ist 17, seit fünf Jahren Punk: Ihre Haare hat sie selbst gefärbt, die alte Jeans mit Kugelschreiber bekritzelt, an den Schuhen klirren kleine Glöckchen bei jedem Schritt. Um den Hals trägt sie eine Kette mit einem kleinen Totenkopf – ein Geschenk von ihrem Freund Keisake aus Tokio. Sie hat ihn in einem Internetchat kennengelernt, als sie noch aufs Gymnasium ging und davon träumte, irgendwann mal Japanologie zu studieren. Als ihr Leben noch in geordneteren Bahnen verlief.

Die Acht in der Hüfte

Strip-Unterricht für „Jederfrau“: Erlebnisse im Keller eines Farmsener Reihenhauses

(aus Hinz&Kunzt 168/Februar 2007, Jugendausgabe)

Gabi bringt alles mit, wovon „Mann“ träumt: Sie ist knackige 20 Jahre jung, schlank, blond und trotz des winterlichen Hamburger Schmuddelwetters angenehm leicht gebräunt – und sie lernt gerade, wie sie sich Hüften schwingend nach und nach ihre Politessenuniform auszieht. Bis sie nur noch im String dasteht.

Hosen runter für die Kunst!

Jugendredakteur Philipp Runge versuchte sich als Aktmodell

(aus Hinz&Kunzt 168/Februar 2007, Jugendausgabe)

Philipp Runge zog blank: Einen Vormittag lang stand er dem Aktzeichenkurs an der Kunsthochschule in der Armgartstraße Modell.

Voll entblößt

Jugendredakteur Philipp Runge traf sich mit einem bekennenden Exhibitionisten

(aus Hinz&Kunzt 168/Februar 2007, Jugendausgabe)

Boris (33, Name geändert) ist verheiratet und von Beruf Maschinenführer. Auf den ersten Blick ein ganz normaler Typ, mit einer kleinen Besonderheit: Er ist Exhibitionist. In einem Internet-Forum kennengelernt, traf ich mich mit ihm in Bielefeld. Mich interessierte, wie ein Exhibitionist mit seinem Drang umgeht, wie er denkt und ob er sieht, dass er Probleme hat und anderen Probleme bereitet.