Der Gedenkbaum
Wir vergessen euch nicht! Auf dem Öjendorfer Friedhof wird an verstorbene Hinz&Künztler erinnert
(aus Hinz&Kunzt 150/August 2005)
Wir vergessen euch nicht! Auf dem Öjendorfer Friedhof wird an verstorbene Hinz&Künztler erinnert
(aus Hinz&Kunzt 150/August 2005)
(aus Hinz&Kunzt 150/August 2005)
Mein Airbus und ich
Nun, es wurde mir wirklich nicht in die Wiege gelegt, dass ich einmal bei Airbus arbeiten würde und auch irgendwie am Erfolg des A380 beteiligt bin. Die ersten drei Tage im Monat bin ich bei Airbus – um Hinz&Kunzt zu verkaufen. Zum ersten Mal war ich im Mai da. Ich wurde von unserem Hausmeister samt der Zeitungen hingefahren. Dort trafen wir auch zwei ehrenamtliche Hinz&Kunzt-Mitarbeiterinnen, die einen Infostand betreuten.
(aus Hinz&Kunzt 150/August 2005)
Mein Lieblingskunde: der efljährige Iman. Für mich ist er ein richtiger Held! Dieser kleine Junge zeigt uns, was es heißt, Grenzen zu überschreiten. Als ich den Verkaufsplatz U-Bahn Eppendorfer Baum neu übernahm, kam er auf mich zu und gab mir sein Wechselgeld vom Fahrkartenkauf aus dem Automaten. Das erste Mal war ich so überrascht, dass ich gar nichts sagen konnte, auch noch nicht am nächsten Tag. Am dritten Tag fragte ich ihn: „Willst du das Geld nicht lieber für Bonbons sparen?“ Er sagte: „Nein, du brauchst das Geld dringender als ich!“ In diesem Moment musste ich schlucken. Für mich sind diese Cents mehr wert als jede verkaufte Zeitung.
(aus Hinz&Kunzt 150/August 2005)
Ich finde ich es gut, dass wir jetzt einen Gedenkbaum für uns Hinz&Künztler auf dem Öjendorfer Friedhof haben. Eigentlich sind Beerdigungen nicht meine Sache, das gebe ich offen zu. Ich habe schon einige Freunde verloren. Einen habe ich sogar tot in seiner Wohnung gefunden. Das hat mich ganz schön mitgenommen.
(aus Hinz&Kunzt 150/August 2005)
Janusz Cesarz’ Onkel war ein ungewöhnlicher Mann im südpolnischen Gliwice. Während die meisten Männer aus der Familie – wie in der Region üblich – im Bergbau arbeiteten, stand er im Atelier zwischen Leinwänden, Farben und kostbaren Gemälden. Der Maler und Bildhauer unterrichtete Kunst an Hochschulen in Polen und im Ausland, restaurierte Gemälde alter Meister und Wandbilder in Kirchen.
(aus Hinz&Kunzt 150/August 2005)
Viele Hinz&Kunzt-Verkäufer gelten künftig als Ein-Euro-Jobber. Nur bekommen sie den zusätzlichen Euro nicht vom Staat, sondern verdienen ihn sich auf der Straße. Das wurde beim 5. bundesweiten Verkäufertreffen in Hamburg erstmals öffentlich bekannt gegeben. Auch sonst war’s aufregend: Schließlich war Hinz&Kunzt Ende Juni Gastgeber für 50 Verkäufer von Straßenmagazinen aus ganz Deutschland.
(aus Hinz&Kunzt 150/August 2005)
Ein paar Euro für ’ne Fahrkarte müssten doch wirklich drin sein, oder? Und ist Schwarzfahren vielleicht für viele ein Hobby, das für den richtigen Kick im Leben sorgt? Würde ein Sozialticket helfen? Diese Fragen stellte Gerrit seinem Hinz&Kunzt-Kollegen Kucki, der wegen Schwarzfahrens schon im Knast saß.
(aus Hinz&Kunzt 150/August 2005)
„Juchu, endlich eine neue, eine eigene Wohnung für mich und meine kleine Tochter!“, freute sich meine Freundin, die alleinerziehende Mutter Meike, im Dezember, als sie die vom Sozialamt bezahlte Wohnung bezog. Doch die Freude währte nicht lange. Schon im Mai kam die Ernüchterung – in Form einer Aufforderung zur „Zwangsumsiedlung“.
(aus Hinz&Kunzt 150/August 2005)
Testlauf für den 18. September: Unsere Verkäufer haben schon mal ihre Stimme abgegeben. Ergebnis: Niederlage für die großen Parteien, Linkspartei zweitstärkste Kraft.
(aus Hinz&Kunzt 150/August 2005)
Am Schluss kräht keiner nach dir
Klaus erinnert sich an die Beerdigung eines Obdachlosen
Richtige Freundschaften sind unter Obdachlosen selten. Es gibt Zweckgemeinschaften, es gibt Leute, mit denen du gut zurechtkommst oder mal um die Häuser ziehst. Aber kaum Freundschaften. Jeder hat mit sich selbst und seinem eigenen Elend genug zu tun.