„Blut hat immer dieselbe Farbe“

Palästinensische und israelische Angehörige, die im Krieg ein Familienmitglied verloren haben, werben in Hamburg für ihr Versöhnungsprojekt

(aus Hinz&Kunzt 142/Dezember 2004)

Israelis und Palästinenser, die im Nahost-Konflikt Angehörige verloren haben, kämpfen gemeinsam für Versöhnung anstelle von Rache. In Hamburg wurde jetzt ein Förderkreis für das Projekt gegründet.

„Warum sollte er böse sein?“

Wie Kinder Obdachlose sehen – ein Malwettbewerb von Hinz & Kunzt

(aus Hinz&Kunzt 142/Dezember 2004)

Hinz&Kunzt war neugierig darauf, was Kinder von Obdachlosen halten. Deswegen veranstaltete das Straßenmagazin in mehreren Einkaufszentren einen Malwettbewerb. Die Ergebnisse sind im Dezember bei Hinz&Kunzt ausgestellt.

Barmbeker Zeitansage

Kleiner Park zwischen großen Straßen: Begegnung mit Zwei- und Vierbeinern am Biedermannplatz

(aus Hinz&Kunzt 142/Dezember 2004)

Die Uhr steht noch auf Sommerzeit. In großer Höhe hängt sie da am oberen Ende des Kirchturms, der zu einem monströsen Bau aus dunkelrotem bis schwarzen Backstein gehört. Seit dem Sommer ist die Bugenhagenkirche geschlossen und steht leer. Laub und mürbes Papier haben sich im Eingangsbereich verfangen und werden dort das Frühjahr erleben.

Billiges Versprechen

Ein-Euro-Jobber erobern die Arbeitswelt und bleiben dennoch meist die Verlierer

(aus Hinz&Kunzt 142/Dezember 2004)

8700 Ein-Euro-Jobs will Hamburg kommendes Jahr für Arbeitslose bereitstellen. Schon jetzt zeigt sich: Die gemein-nützige Beschäftigung von Hilfeempfängern ist vor allem ein billiges Versprechen. Den Betroffenen bietet sie kaum Perspektiven. Und reguläre Arbeitsplätze fallen weg.

Der Gerechtigkeitsfanatiker

Das „Cafée mit Herz“ auf dem Kiez wird fünf Jahre alt. Ohne seinen hartnäckigen Initiator Holger Hanisch wäre es nie eröffnet worden

(aus Hinz&Kunzt 142/Dezember 2004)

Wer in diesen Tagen Holger Hanisch und das „Cafée mit Herz“ besucht, kommt um eine Führung durch die neuen Räumlichkeiten nicht herum. „Mehr als 500 Stunden Eigenleistung haben wir erbracht“, sagt stolz der Initiator der Begegnungsstätte auf St. Pauli und zeigt auf ein Stück bröckelndes Mauerwerk, das noch der Sanierung harrt: „So sah das hier überall aus.“ Sechs Wochen haben der freundliche 54-Jährige und seine Mitstreiter „malocht“, 240 Quadratmeter bieten seitdem die renovierten Souterrainräume unter Haus 2 des ehemaligen Hafenkrankenhauses – endlich genug Platz für das Projekt, über das der Geschäftsführer, Koordinator, Spendensammler und Sozialarbeiter in Personalunion sagt: „Wir fangen Menschen auf, die auf dem Kiez landen, und das sind längst nicht nur Obdachlose.“

Die Cowboys von der Waterkant

Country Musik made in Hamburg: Truck Stop ist so aktuell wie vor 30 Jahren. Jetzt erschien auch ein Buch über die Band. Grund genug für einen Rückblick

(aus Hinz&Kunzt 142/Dezember 2004)

Maschen im Sommer 1973. Die Tür von Musikproduzent Jo Menke öffnet sich, und sechs Cowboys fallen ein. „Hallo, wir sind Truck Stop, die kommende Countryband, und nun mach mal ’ne Platte mit uns“, so ähnlich lautete die Ansage der Stetson-Träger an den verdutzten Jo.

Ein Schmatztag in der Woche

„Starke Eltern – Starke Kinder“: Der Deutsche Kinderschutzbund bietet einen Kurs gegen alltägliche Erziehungssorgen

(aus Hinz&Kunzt 142/Dezember 2004)

Ausgepumpt. So fühlte sich Gabriele Reinitzer. Morgens früh hoch, Mittagessen kochen, Schularbeiten beaufsichtigen, Fahrdienst spielen, Geburtstagsgeschenke besorgen, Weihnachtsmärchen besuchen – und an zwei Tagen die Woche arbeiten gehen.

Endstation für Sir Alfred

Seit 1988 harrt ein Iraner auf einem Pariser Flughafen aus – Vorlage für den Steven-Spielberg-Film „Terminal“

(aus Hinz&Kunzt 142/Dezember 2004)

Da sitzt er also vor mir aus Fleisch und Blut. Eher müsste ich sagen: aus Haut und Knochen. Eingefallene Wangen, ein schütterer Schnauzbart, ein unendlich müder und mitunter abwesender Blick. Kein Vergleich mit dem jung und knackig wirkenden Tom Hanks im Film „Terminal“ von Steven Spielberg. Wir befinden uns auch nicht am John F. Kennedy Airport in New York, sondern im Untergeschoss des Aéroport Charles de Gaulle in Roissy bei Paris. Und der wichtigste Unterschied: Dies ist kein Film, sondern das wirkliche Leben.

Meine Eltern: Ohne Wohnung

Besuch bei zwei Familien, in den Mutter oder Vater zeitweise obdachlos waren

(aus Hinz&Kunzt 142/Dezember 2004)

Ein halbes Jahr lang lebten Jennifer und Jacquelin bei ihrer Tante. Was sie nicht wussten: Ihre Mutter war in der Zeit obdachlos.