Alsterschwimmen: Sportliche Armutsbekämpfer

„Es ist soooo kalt“, ruft Bastian Kampmann und zeigt mit Zeigefinger und Daumen etwa einen Abstand von zwei Zentimentern. Der Schwimmtrainer ist der erste der sieben Alsterschwimmer, der es am Sonntagnachmittag um kurz vor drei ins Ziel geschafft hat.

Um elf Uhr ist das Team um Kapitän Joachim Düster an der Fuhlsbütteler Schleuse gestartet – bei schönstem Herbstsonnenschein, der aber an der eisigen Wassertemperatur der Alster wenig geändert hat. Neun Grad wurden gemessen. Neun Kilometer haben die Schwimmer zurück gelegt und sich jede Minute von Sponsoren bezahlen lassen. Den Erlös, bisher rund 2000 Euro, spenden sie an Hinz&Kunzt.

Trotz Neoprenanzügen: Die kompletten neun Kilometer bei solchen Temperaturen durchzuschwimmen ist unmöglich. Deswegen haben die Sportler zwischendurch abgeschlagen und sind nur die letzten anderthalb Kilometer gemeinsam geschwommen. Einer nach dem anderen gelangt ans Alsterufer an der Kennedybrücke. Hier werden Joachim Düster, seine Tochter Johanna, Heidi Fischer-Klages, Werner Irro, Trainer Bastian Kampmann und Lars Müller und Kathi Siegmund, Triathlethen beim FC St. Pauli, von ihren Familien, Freunden, dem Hinz&Kunzt-Team und neugierigen Sonntagsspaziergängern mit Applaus begrüßt.

Sichtlich erschöpft – sprechen können Sie auch Minuten nach dem Ausstieg kaum – lassen die Schwimmer sich aus dem kalten Wasser ziehen. Erst im Hinz&Kunzt-Bus, in Decken eingepackt und mit heißem Kaffee, tauen sie allmählich auf.

„Das war wirklich eine Herausforderung“, sagt Joachim Düster. Er hat die Aktion beinahe ein Jahr lang geplant. Er wollte ein Zeichen setzen, genau da, wo die Gegensätze von arm und reich in Hamburg sichtbar werden wie sonst nirgends: an der Alster, der Hansestädter liebstes Naherholungsgebiet, aber auch Lebensmittelpunkt für obdachlose Menschen. Nicht nur haben Düster und sein Team regelmäßig für diesen Tag trainiert, auch die Strecke musste geplant werden, Sponsoren angeworben und nicht zuletzt Genehmigungen von der Stadt eingeholt werden. Denn eigentlich ist es nicht ohne Weiteres erlaubt, in der Alster zu schwimmen. Dafür wurden die sportlichen Armutsbekämpfer von der Wasserschutzpolizei begleitet. Und die Beamten, scheint es, sind nicht weniger beeindruckt als wir.

Riesen Respekt und ein Riesen Dankeschön!

Für alle, die nicht live dabei waren: Der Ausstieg der Schwimmer an der Kennedybrücke (Musik über www.audiyou.de)

Warum und weshalb? Steht im aktuellen Straßenmagazin!

Wer die Aktion toll findet und noch nicht für sie gespendet hat: Es ist noch nicht zu spät!

Spenden bitte auf das Spendenkonto bei der HASPA von Hinz&Kunzt mit dem Stichwort „Schwimmen gegen Armut“. BLZ 200 505 50 / Kontonummer: 1280 167873

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