CDU-Antrag : CDU-Antrag: Alkoholverbot vertagt

Die Debatte um ein Alkoholverbot auf öffentlichen Plätzen zieht sich weiter in die Länge. Der Innenausschuss hat die Diskussion vertagt, zunächst sollen Experten gehört werden. Der CDU-Vorstoß stößt auf Kritik aus der Opposition – und von Hinz&Kunzt.

In Irland gibt's das schon: Alkoholverbote im öffentlichen Raum. (Foto: Action Press)

Am Donnerstag wollte der Innenausschuss über den Antrag der CDU debattieren, eine Rechtsgrundlage für mögliche Alkoholverbote in der Stadt zu schaffen. Daraus wurde jedoch nichts. Ausschussvorsitzender Ekkehardt Wysoski (SPD) gab bekannt, dass sich die Fraktionen darauf geeinigt hätten, zunächst eine Expertenanhörung einzuberufen. Ein genauer Termin steht noch nicht fest.

Bei ihrem Antrag geht es den Christdemokraten um ein Trinkverbot an „örtlichen Brennpunkten“, wie es im Antrag heißt. Damit wollen sie „alkoholbedingte Verstöße jeglicher Art gegen die öffentliche Sicherheit und Ordnung oder gar Straftaten“ verhindern, schreiben die Abgeordneten Kai Voet van Vormizeele, Dennis Gladiator, Karl-Heinz Warnholz, Christoph Ahlhaus und Ralf Niedmers in ihrem Antrag. Ihr erklärtes Ziel: „den Senat in die Lage zu versetzen, den Konsum alkoholischer Getränke an örtlichen Brennpunkten zu untersagen“.

Eine solche Regelung würde nur eine Verdrängung der Probleme bewirken, kritisiert Hinz&Kunzt-Sozialarbeiter Stephan Karrenbauer: „Die Leute gehen dann eine Straße weiter und trinken dort.“  Für Karrenbauer ist das Ansinnen der CDU unverständlich. „Warum sollen arme Leute vertrieben werden, während es reine Trinkfeste für Menschen mit viel Geld wie das Weinfest auf der Mönckebergstraße weiterhin geben soll?“, fragt er. Wenn Passanten belästigt würden, könne das Ordnungsamt bereits aufgrund der aktuellen Rechtslage einschreiten. „Wir brauchen keine Gesetzesänderung, sondern eine Anwendung der bestehenden Gesetze“, so Karrenbauer.

Bei der Bürgerschaftssitzung Anfang Februar lehnten FPD, Grüne und Linkspartei den Antrag ab. Mit den Stimmen der SPD wurde er dann aber in den Innenausschuss überwiesen. „Wir finden: Man kann sich ja damit beschäftigen“, sagte Claas Ricker, Sprecher der SPD-Fraktion, gegenüber Hinz&Kunzt. Er betonte aber, dass das Ergebnis völlig offen sei.

Text: BELA

Foto: Action Press

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