Nach dem Zaunfall

Gespräche am Runden Tisch beginnen

Nachdem der Zaun unter der Kersten-Miles-Brücke wegen massiver Kritik wieder abgebaut wurde,  beginnen am Mittwoch die Verhandlungen am Runden Tisch. Hinz&Kunzt-Sozialarbeiter Stephan Karrenbauer hofft, dass jetzt konstruktiv über bessere Hilfe für Obdachlose verhandelt wird.

Pressemitteilung: Zaun aufmachen, Gespräche reinlassen!

Bezirksamtsleiter Markus Schreiber (SPD) hat erstmals kundgetan, dass er für die Kersten-Miles-Brücke eine Lösung ohne Zaun anstrebe. Allerdings will der Bezirksamtsleiter den Zaun für die Dauer der geplanten Schlichtungsgespräche stehenlassen.
Das Straßenmagazin Hinz&Kunzt würde sich gerne an der Erarbeitung von Konzepten für den Umgang mit Obdachlosen beteiligen – zusammen mit Polizei, sozialen Einrichtungen, Bezirk und Sozialbehörde. „Allerdings wollen wir nicht, dass die Obdachlosen in diesem Zeitraum weiter ausgegrenzt bleiben“, so Hinz&Kunzt-Sozialarbeiter Stephan Karrenbauer.

„Einrichtungen wie das Pik As müssen wieder alle Obdachlose aufnehmen, egal woher sie kommen. Und wenn schon vor den Gesprächen der Zaun des Anstoßes nicht abgerissen wird, muss die Tür des Zauns geöffnet werden.“

Die Öffnung habe auch Symbolwirkung: „Wir müssen auch in Zukunft konstruktiv miteinander arbeiten“, so Karrenbauer. „Eine offene Tür wäre ein guter Anfang.“

Allerdings sei es eine Illusion zu glauben, man könne auf Dauer Obdachlose von der Kersten-Miles-Brücke fernhalten. „Solange wir nicht genügend Unterkünfte haben, werden auch Menschen irgendwo auf Hamburgs Straßen und unter Brücken Zuflucht suchen müssen.“

Kinderausgabe

Die neue Hinz&Kunzt ist da

Ab sofort auf Hamburgs Straßen: Drittklässler malen sich aus, wie es wäre, obdachlos zu sein. Kleine meistern große Herausforderungen. „Ein mitelschönes Leben“ als Schattenspiel. Und: das Stadtgespräch – Themen, an denen man zur Zeit in Hamburg nicht vorbeikommt.

Ein mittelschönes Leben

Schere, Klebe, Papier und jede Menge schwarzer, dicker Karton – damit bastelten die Schüler der Klasse 4b der Schule St. Paulus in Billstedt eine Scherenschnittfassung des Buches von Kirsten Boie. Und die Geschichte von dem Mann, der erst den Halt, dann seine Familie und sein Heim verliert, erzählt sich noch mal ganz neu.

(aus Hinz&Kunzt 224/Oktober 2011)

Nur wer nicht träumt, ist wirklich arm

Nach Feierabend macht der Hinz&Kunzt-Verkäufer Thomas Lehmann Musik. Im Herbst bringt der ehemalige Obdachlose, der von einer Karriere als Musiker träumt, sein Debütalbum „I am still here“ heraus und gibt in der Althamburger Kneipe „Drei Eichen“ ein Konzert.

(aus Hinz&Kunzt 224/Oktober 2011)

Der Ort der Möglichkeiten

Zwei Jahre nach der Besetzung durch 200 Visionäre, Künstler und Aktivisten hat die Stadt das Gängeviertel offiziell zum Sanierungsgebiet erklärt. Im Frühling sollen in enger Abstimmung mit den Besetzern die Bauarbeiten beginnen. Für die Initiative geht ein Traum in Erfüllung – auch wenn die Arbeit jetzt erst richtig losgeht.

(aus Hinz&Kunzt 224/Oktober 2011)

„Wir sind ganz normale Leute“

Sie sind gekommen, um zu bleiben: die 15 Bewohner des Bauwagenplatzes „Zomia“ in Wilhelmsburg. Sie finden, dass die Stadt groß genug ist für unterschiedliche Wohnformen.

(aus Hinz&Kunzt 224/Oktober 2011)